KK008 E-Learning im Museum

Maren Risch, Foto: Tine NowakDaniela Bamberger, Foto: Tine Nowak

Digitale Medien prägen unseren Alltag und es gibt wenige Orte, die sich diesen Technologien so widerständig verwehren wie Museen, zumindest war das lange so. Das Museum als Ort des auratischen Originals, wie geht diese Institution mit Lernwilligen um, die Handys und Tablets besitzen und diese nun auch im Museum benutzen möchten? Zwischen den Polen von Verweigerung und Umarmung gibt es insbesondere in den englischsprachigen Ländern spannende Experimente mit Formaten des E-Learnings. Von Beispielen und Ideen im deutschsprachigen Raum berichten Daniela Bamberger und  Maren Risch im Themenpodcast zu E-Learning im Museum.

Veröffentlicht am 21.5.2014

Podcast-Notizen (Shownotes)

00:00 Tine Nowak: Was ist E-Learning
Podcasts als Unterrichtsmaterial? – Projektseminar mit Lehramtsstudierenden am Arbeitsbereich Medienpädagogik – Seminarthema „E-Learning im Museum“ (Seminarblog) – Fiktive E-Learningformate für das Hessische Landesmuseum Darmstadt – Zwei Interviews zum Seminarthema – Daniela Bamberger (Darmstadt) – Maren Risch (Mainz) –  Was ist E-Learning? – 3 Traditionslinien – Tradition 1: Lernen mit Lernwerkzeugen – Tradition 2: Fernlernen – Tradition 3: Elektronisches Lernen und Online-Lernen – Hypes und enttäuschte Erwartungen: E-Learning-Wellen.

05:46 Daniela Bamberger: Thema der Magisterarbeit
Daniela Bamberger – Magisterarbeit zu „E-Learning in Kunsthistorischen Kontext“ (2005) – Thematisch Mix der Studienfächer Medienwissenschaften, Kunstgeschichte und Erziehungswissenschaft – Auslandsstudium in Amsterdam – an der Uni alles digital – Beamer, weiterführende Links etc.- in Marburg noch nicht so weit – Wie können Wikis,  Podcasts und Blogs als dig. Wissenssammlung genutzt werden? – Was machen Profis, wie Universitäten und Museen? – Damals schon MOMA weit vorn (heute auch) – Ursprungsgedanke: Kunstgeschichtsbuch für E-Learning aufbereiten – Frage: Wie funktioniert Lernen? –  Plötzlich stärker in der Pädagogik und bei Lernpsychologie – Token Economys – Wie merkt man sich Inhalte im Internet besser? – Was bringt der Lerner mit? – Medienkompetenz – Angeleitete Lernschritte für Anfänger – Exploratives Lernen für erfahrene Lerner – Zur Magisterarbeit fast nur E-Learningbeispiele gefunden, die stark angeleitet waren – Prometheus (Bildarchiv)E-Learning-Projekt – Grundlegende Begriffe der Kunstgeschichte zum Einüben – Netzspannung.org (seit 2009 nicht mehr aktualisiert) – Semantisch aufgearbeitete Inhalte mit Tag-Clouds – Movii (Moving Images and Interfaces/ Uni Trier) – Thematisch aufgearbeitete Wissenswürfel, die sich spezifisch kombinieren ließen.

16:14 E-Learning als Modulbaukasten
Gutes Beispiel für Wirtschaftlichkeit: E-Learning-Inhalte, die sich modulhaft neu kombinieren und erweitern lassen – Gerade für Museen ein realistisches Modell – Große Herausforderung: geschützte Plattform für E-Learning – E-Learning im Museum? – Audioguides als kleine Form des E-Learnings – Definition E-Learning: Didaktisch aufbereitetes Material, Wissensaneignung und Austausch > mit elektronischen Medien – Orts- & Zeitunabhängig – auf mobilen Geräten nutzbar – Museum als Ort der Bildung als Wissensvermittler – Wissensvermittlung unabhängig vom Museumsbesuch – Weiterverwendung von Modulen am bsp. Van Gogh – Das Legosystem als Vorbild.

25:56 Wo wäre E-Learning einsetzbar?
Rijks Widget für das Dashboard am Mac (Apple Widget)  – Rijks Widget zeigt jeden Tag ein Kunstwerk aus der Sammlung – Vorne Bild, hinten Erläuterung – Eigentlich Marketingtool, aber sehr gut geeignet zum Lernen für Kunstgeschichts-Studierende – Aktuell üblich: Vermittlung von Sonderausstellung und Onlinesammlungen – bei Onlinesammlung gäbe vielfältig es Anknüfung durch semantische Nutzung, Storytelling, Gamification-Ansätze – Bsp: Kurse für Lehrer, wie beim MOMA (Coursera) – Alte Kunst ist eher online aufbereitet als Gegenwartskunst – Schwierig, wegen Bild- und Urheberrecht – Pädagogen als Zielgruppe für E-Learning im Museum.

35:38 Maren Risch: Kooperation Medienpädagogik und Museum
Dr. Maren Risch – Promovierte zu „Medienkompetenz und Sprachförderung in der frühkindlichen Bildung“ – Medienbildung in Rheinland Pfalz – Museum als außerschulischer Lernort – Gutenberg Museum in Mainz – Johannes Gutenberg und die Stadt Mainz – Gutenberg-Scouts – Projekt mit Michaela Brauburger- Frei ausgeschriebene Ferienworkshops – Peer-to-Peer-Projekt (P2P)- Ziel: Jugendliche führen andere Jugendliche durch das Museum – Neuausrichtung, vll. mit Schulkooperation – Idee für Projekt durch eine Sonderausstellung („Bewegte Lettern„) – Würfel mit QR Codes zum Einscannen mit Mehrinformation im Internet – Wie können Medien im Museum benutzt werden?

42:30 Gutenberg-Scouts
Workshops: Präsenztermin am Anfang der Schulung – Handyvideodreh „Knack den Gutenbergcode“ -Jugendliche haben ihre Smartphones dabei – QR Code-Rallye wurde entworfen – Online-Schnitzeljagd (Actionbound) in Mainz zur Geschichte des Buchdrucks – Jugendliche am Anfang zwischen 13-17 Jahre alt – Umbruch in der Gruppe wg. Abschlussprüfung/Abitur – Ab Herbst wieder neue Ausschreibung mit Schwerpunkt Tablets – Beim ersten Durchgang wurde nur die Ausbildungsphase durchlaufen – Suche nach Lösungen, wie sich das im P2P konkret umsetzen soll.

48:42 Was wäre denkbar für die Zielgruppe Schule?
Auch für Grundschulklassen denkbar (Bsp. f. Medienprojekte)- nach Erkundung des Museums Dokumentation des Besuchs in einem E-Book (z.B. mit Book Creator) – Mediale Bildungsprozesse mit Schüler/innen? – E-Learning Module in der Schule (z.B. via Lernplattform Moodle) zur Vorabrecherche und mit Arbeitsaufgaben ins Museum – Neue Erkenntnisse in medialen Produkten dokumentieren – Erklärvideos am Handys? Podcastaufnahmen am Handy? – Handyvideos, -podcasts und E-Books eignen sich zur Dokumentation der Erkenntnisse – können dann auch geteilt und hinterfragt werden – Mobiles Lernen: Jugendliche sind fortgeschritten in der Nutzung der Technik – die Pädagogen geben Anleitung zu Datensicherheit und Bildrechten – Konzentration darauf, was ist wichtig – was zeige ich in einem 1-minütigen Video, was zeige ich in 15-seitigen E-Book? – Für Lehrer: Haptisches Ausprobieren am Lernort in Kombination mit Medien – Dokumentation des Lernprozesses in E-Portfolios (z.B. Mahara).

57:47 Tine Nowak: E-Learning Beispiele (Outro)
Beispiele für E-Learning im Museum – In Deutschland: Artigo – Schnitzeljagd-Apps bei Ausstellungen (diverse Museums-Apps) – Onlinespiele auf Webseiten (z.B. JMB) – In den USA: Online Kurse z.B. auf Cousera (MOMA/ AMNH) – Webinare: Seminare im Web via Google Hangout (Beispiel) oder Adobe Connect (Beispiel)- Vortrag und Gespräch zeitsynchron + Archivierung im Netz – Online Schulkurse vom Museum (NCMA) – American Museum of Natural History experimentiert (Artikel /Webinar): Minecraft, 3D-Druck, Digital Badges.

Gäste: Daniela Bamberger (), Maren Risch (@mari_mainz)
Gastgeberin: Tine Nowak ()
Technik: Uvo Pauls/Audiohölle
Musik: „The Bottom (instrumental)“ by Josh Woodward (CC BY)

Tine Nowak

Gastgeberin des Kulturkapital-Podcasts. Arbeitet beim Museum für Kommunikation Frankfurt.