KK014 Gartenkunst per App

Tanja Praske bei der Podcast-Aufnahme. Foto: Tine NowakTanja Praske startete als klassische Kunsthistorikerin bevor sie 2011 das Internet als Möglichkeit der digitalen Kulturvermittlung für sich entdeckte. Sie fing an zu bloggen und zu twittern. Ausgehend vom beruflichen Residenzblog zog sie bald mit ihrem privaten Kultur-Museo-Talk Blog nach. Das letzte Jahr betreute sie für die Bayerische Schlösserverwaltung die Entwicklung einer App (#NymApp) zum Schlosspark Nymphenburg in München.

Veröffentlicht am 22.12.2014

Podcast-Notizen (Shownotes)

Einleitung

00:00:00

Tanja Praske -  @tanjapraske -  Treffen im Nachgang einer Konferenz zum Thema Museen im digitalen Wandel -  Tanja hat dort eine Schlossgarten App vorgestellt -  der Bayerischen Schlösserverwaltung -  Schloßpark Nymphenburg - (App "Schlosspark Nymphenburg - Lustwandeln im Garten") .

Vom Elfenbeinturm zur Kunstvermittlung 2.0

00:01:19

Tanja ist Kunsthistorikerin -  Kunstgeschichte und digitale Medien? -  Tagung "Museum von Babel" -  dort Vortrag -  Weg bis heute: Promovieren im Elfenbeinturm -  klassische Forscherin, Stelle in Frankfurt, danach Volontariat bei der Bayrischen Schlösserverwaltung -  nach akademischer Ausbildung, dort nun Herausforderung kurze Texte für Apps zu schreiben -  den Part zur Münchner Residenz übernommen -  Ludwig II App -  von der Bayerische Staatsbibliothek in Koop mit Schlösserverwaltung -  Was machte Ludwig II in der Residenz München, heute Residenzmuseum -  erster Berührungspunkt mit diesem Medium -  Dann: Neues Projekt an der Schlösserverwaltung -  offen den Neuen Medien gegenüber -  Tagungsbesuch "aufbruch. museen und web 2.0" -  veranstaltet von den heutigen "Kulturkonsorten" -  das war 2011, bis dahin hatte sie keinen Kontakt zu Social Media, Bloggen oder Apps -  bei der Tagung erkannt, dass das für Museen sehr interessant sein kann, digitale Kulturvermittlung -  Verschiedene Tagungsbesuche -  z.B. MAI Tagung (Museum and Internet) -  In Folge: Aufbau eines Museumsblogs, Blick hinter die Kulisse -  Öffentlichkeit bekommt immer nur Bruchteil der Museumsarbeit mit -  Was ist z.B. wichtig bei Renovierungen und Rekonstruktionen? -  Blog, Facebook, Infrastruktur aufbauen, Referent verantwortlich für Blog, Tanja für Facebook -  Warum sind das neue Dinge, mit was hat sie sich als Kunsthistorikerin davor beschäftigt? -  Doktorarbeit über das frz. Herrscherbild im Mittelalter -  Repräsentationsformen im Skulpturalen -  DFG Projekt (Uni Frankfurt) -  Historische Emotionsforschung: herausfinden, was hat ein Kunstwerk für eine Wirkung auf den Betrachtenden -  Wie funktionieren Kunstwerke mit den Wahrnehmungsstrukturen von damals -  Jetzt: Möglichkeiten von Social Media zur Emotionalisierung.

Einstieg in die sozialen Medien

00:09:47

Als promovierte Mediävisten ist es schwierig, eine adäquate Stelle zu finden, insbesondere mit Familie mit Kindern -  Es wird gefragt: Du studierst Kunstgeschichte, was macht man damit? Was bringt uns das? -  Idealismus: Leute für Kunst begeistern -  Wissensvermittlung über Social Media, direktes Feedback -  Zuerst beruflich und erst dann privat gebloggt -  Anfang des Residenz Blogs -  Format kennenlernen, lernen, ausprobieren: neue Form des Schreibens -  Bloggende Kulturinstitutionen: machen, man hat Welpenschutz -  privater Facebook-Account, dann Twitter in 2011, vorsichtig in der Nutzung -  Was ist das für ein komisches Gezwitscher? Was machen die Leute da? -  "Ich muss selber machen, das Medium macht mir Spaß" -  stARTconference, Duisburg 2011 -  Tagung um Social Media für Kultur -  Tagungstwitterei mit Hashtag, neue Erfahrung, Faszination -  Facebook, Twitter und dann? Reicht nicht: 2012 eigenes Blog -  "Macht Spaß, macht aber auch Arbeit" -  Zielsetzung: digitale Kulturvermittlung, Formate, Ausstellungsbesprechungen und Freiraum für Entwicklung -  Damit andere gerne im Blog lesen und sich austauschen wollen -  Iron Blogger, um regelmässig zu Bloggen -  Disziplinierung, einmal die Woche bloggen, aber auch Kontakt zu netten Leute -  Blog-Paraden -  Zuerst für das Residenzmuseum "Museo-Blog-Parade 2012" -  Museumsblogroll für Museumsblogs -  Welches Museum bloggt in welcher Stadt? -  Kommentarkultur: Sichtbarkeit der Diskussion.

Appentwicklung

00:24:40

Bayrische Schlösserverwaltung: Von der Museumsabteilung zur Öffentlichkeitsarbeit gewechselt, somit vom Museumsblog zur Museumsapp -  Umsetzung App Nymphenburger Schlosspark -  Bei Ludwig 2-App für Textgestaltung zuständig, nun komplette Projektumsetzung -  Wie plant man eine App? -  Kernteam aus 3 Leuten: Planung, zum Schreiben 4 Leute -  Große App braucht großes Team, wo jeder seine Stärken einbringen kann -  Tanjas Job: Konzeption, Steuerung, Erarbeitung Inhalte, Schnittstelle zwischen allen Beteiligten -  z.B. zur Firma, die ein WLAN im Schloss aktiviert zum Herunterladen der 160MB großen App -  Dadurch Roaminggebühren vermeiden für internation. Touristen beim Runterladen der App -  Vor der App kommt eine Strategie: Zieldefinierung -  inhaltliche Anforderungen an die App -  Wie ist die Ansprache in der App? -  Gartenapp: für Draußen gedacht, muss zu jeder Jahreszeit funktionieren -  Barockgarten -  Englischer Landschaftsgarten -  Komponierte Landschaften -  Lustwandeln, Begriff des 19. Jahrhunderts -  Wandlung des Gartens vom Barock zum Landschaftsgarten bis heute: Gartendenkmalpflege.

Blick in die App

00:33:26

optimiert für Smartphones (Android/iPhone) -  Startbildschirm: Brunnenbild mit Titelei -  Nächster Schritt: es öffnet sich ein Menü, auch mit Karte -  23 Stationen im Park -  z.B. Station: Hain -  Audioguide-Einspielung: Zitat einer der Leitfiguren in der App, es ist Friedrich Ludwig von Sckell -  Umgestalter des Schlossparks zum Landschaftsgarten durch Friedrich Ludwig von Sckell -  Neffe Carl August Sckell -  tauchen in der App als Zeichentrickfiguren auf -  140 Sprechminuten von 4 Sprechern -  Amalienburg, Unterebene Schlittenfahrt, Zitat Sckell -  Volltextsuche -  Symbole: QR-Code, Foto und Klingel -  GPS geführte App: Touren, angekommen an einer Station wird man benachrichtigt -  Blick in Vergangenheit und Gegenwart -  Videos: Aufnahmen mit Oktokopter oder Interviews mit Museumsmitarbeitern oder Restauratoren -  Fotosymbol: schöne Orte im Garten können direkt aus der App heraus fotografiert und bei Bedarf via Social Media geteilt werden -  QR Code Scanner: um in Zukunft zusätzliche Infos im Park zu ergänzen -  Augmented Reality (braucht GPS) wird später 3D-Ansicht heißen, zur Orientierung im Garten via Handykamera -  Orientierung via Map, via GPS-Klingelton und via 3D-Suche der Kamera.

Spiele

00:54:07

in etwa für Grundschulalter -  Spiel 1: Quiz mit 3 Leveln (Lehre zum königlichen Hofgarteninspektor) -  Spiel 2: Fasanenjagd bei Mondschein (Moorhuhn-Adaption aus einer real historischen Situation) -  Tanjas Tochter durfte testen -  Personenregister und Zeitstrahl -  kostenfreie App.

Abschluss

01:02:57

Unterschiedliche Betriebssysteme als große Herausforderung -  Formatierungsunterschiede -  7 Monate für die App: Inhalte schreiben und Programmieren -  Tanja freut sich über Feedback zur App @tanjapraske.

Schlosspark Nymphenburg App. Foto: Tine Nowak

Gast: Tanja Praske (@tanjapraske)
Gastgeberin: Tine Nowak (@tinowa)
Technik: Uvo Pauls/Audiohölle
Musik: „The Bottom (instrumental)“ by Josh Woodward (CC BY)

Tine Nowak

Gastgeberin des Kulturkapital-Podcasts. Arbeitet beim Museum für Kommunikation Frankfurt.